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Drei Fragen an Andree Albrecht

Lesedauer: 3 Minuten 14.12.2023

Kurzinterview

Worauf kommt es bei Datenintegration und -management vor allem an, damit der Controller wichtige Daten und Informationen nutzen kann?

Das Ziel der Datenintegration basiert immer auf dem Bedürfnis im Controlling, den sogenannten „Single Point of Truth“ zu erreichen. Also die Verfügbarkeit aller notwendigen Daten an einem Ort (Single Point) und in der gesicherten Qualität oder Korrektheit (Truth). Daten werden in Unternehmen häufig in einer Vielzahl autark agierender Softwaresysteme erhoben und verarbeitet. Speziallösungen für unterschiedliche Anwendungsbereiche wie beispielsweise FiBu, HR und CRM werden parallel zu übergreifenden ERP-Systemen genutzt. In Konzernen und Unternehmensgruppen steigt die Zahl der Datentöpfe nochmals erheblich an, da in den jeweiligen Einzelgesellschaften selbst für identische Anwendungsbereiche oft Produkte unterschiedlicher Softwareanbieter im Einsatz sind. Das Controlling benötigt für eine effiziente Unternehmenssteuerung und den gewinnbringenden Einsatz moderner Analyse- und Planungssysteme jedoch eine einheitliche Datengrundlage. Zwingend erforderlich ist daher die Überführung der Daten aus einzelnen Silos in eine konsolidierte Datengesamtsicht. Neben den rein technischen Herausforderungen – mit einem hohen Maß an Automatisierung der ETL-Prozesse – kommt es für das Controlling besonders auf die fachlich korrekte Harmonisierung und die Qualität der Daten an. Im Prozess des Datenmanagements müssen daher zwingend Schritte der Datenvalidierung und Qualitätssicherung enthalten sein. Moderne Systeme unterstützen dieses beispielsweise durch KI-gestützte Analysen, die im Überführungsprozess bereits Fehleingaben oder Auffälligkeiten aufdecken und die Übernahme verhindern. Man muss sich immer bewusst machen, dass auf Basis der Berichte aus dem Controlling wichtige Unternehmensentscheidungen getroffen werden.

Welche Rolle können innovative Analyse- und KI-Tools schon heute für die Arbeit des Controllers spielen?

Moderne Analyse- und KI Tools haben bereits heute starken Einfluss auf die tägliche Arbeit des Controllers. Einerseits verschaffen Sie dem Controlling mehr Zeit für die wichtigen Themen und andererseits produzieren Sie fundiertere Ein- und liefern Ausblicke in puncto Unternehmensprozesse und liefern damit eine bessere Entscheidungsbasis für das Management.

Zeitaufwendige und ineffektive Tätigkeiten wie das manuelle Aggregieren und Prüfen von Daten, aber auch das Aufspüren von Auffälligkeiten und Abweichungen können durch intelligente Systeme überwiegend automatisch übernommen werden. Mittlerweile sind Advanced Analytic-Lösungen, wie etwa die KI-basierte Analytics-as-a-Service-Plattform NEMO von humanIT, die auch zur proALPHA Unternehmensgruppe gehört, in der Lage, entlang der gesamten Wertschöpfungskette Optimierungspotenziale aufzudecken und diese monetär zu bewerten. Neben der Auseinandersetzung mit den vorliegenden Daten, unterstützen KI-Tools das Controlling heute insbesondere bei den Vorhersagen und Was-wäre-wenn Simulationen.

In volatilen Zeiten wie derzeit, ist die Notwendigkeit und die Frequenz von Planung bzw. Forecasting massiv gestiegen. Dieser Herausforderung ist mit herkömmlichen manuellen Planungsprozessen nicht mehr zu bewältigen. Es werden KI-gestützte Planungssysteme benötigt, die in der Lage sind, immer wieder neue Prognosen und Szenarien auf Basis der jüngeren Vergangenheit und unter Berücksichtigung von externen Einflussfaktoren zu berechnen. Ziel ist es, der Realität immer einen Schritt voraus zu sein und entsprechend rechtzeitig unternehmerisch agieren zu können.

Was sind die wichtigsten Trends, die das Reporting des Controllers prägen werden – also die Präsentation seiner Erkenntnisse und seine Kommunikation mit der Geschäftsführung?

Die Digitalisierung und die Veränderung des Jobbildes des Controllers sorgen kontinuierlich für Weiterentwicklungen im Hinblick auf das Reporting. Das betrifft alle Fassetten der Kommunikation gegenüber den Berichtsempfängern. Die Art der Bereitstellung, die inhaltliche

Aufbereitung und auch die visuelle Gestaltung. Aus der reiner Bereitstellung von Zahlenmaterial entwickelt sich das Management Reporting in Richtung Data-Storytelling. Reporting ist zukünftig die Kunst, Daten in Erkenntnisse zu verwandeln. Es geht also nicht um die Daten selbst, sondern um die Zusammenhänge und Aussagen in den Daten. Reports werden mit Kommentierungen, Botschaften, Handlungsempfehlungen und zusätzlichen Detailanalysen angereichert. Die visuelle Gestaltung von Tabellen und Grafiken in Berichten orientiert sich dabei zunehmend an klaren Style-Guides, wie beispielsweise den Regeln der International Business Communication Standards. Klare Notationskonzepte erleichtern die Lesbarkeit und sorgen für eine fehlerfreie Interpretation der Daten. Ein wesentlicher Trend für die Zukunft des Reporting betrifft die Art der Bereitstellung. Automatisierte Antworten auf Anfragen in Chatlösungen, sofortige Pushnachrichten bei Abweichungen oder die dynamische Erzeugung von personalisierten, empfängerorientierten Berichten werden die Anforderungen der nächsten Zeit sein.

Andree Albrecht, CEO
CP Corporate Planning GmbH

 

 

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